Internationale Konzerne wie Tesla, Parimatch und Nokia haben auf die harte Tour erfahren, wie schwierig der Markteintritt in Indien sein kann. Kaum Schutz des geistigen Eigentums, übermäßig hohe Steuersätze für multinationale Unternehmen und ein kompliziertes Regelwerk sorgen dafür, dass selbst große Player ihre Investitionen kürzen oder ganz aus dem Land abziehen. Dennoch könnte Indien bei einer Neuausrichtung seiner Investorenpolitik bis 2027 eine 5-Billionen-Dollar-Wirtschaft werden.
Indischer Markt: Risiken und Komplexität
Als eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt hätte Indien das Potenzial, China im Kampf um ausländische Investitionen zu überholen. Doch die Realität sieht anders aus: Unternehmen wie Nokia, Parimatch und Tesla werden mit drückenden Steuerlasten konfrontiert. Laut einer Analyse der Universität Paderborn und der Weltbank liegt Indien auf Platz 53 von 100 beim Schwierigkeitsgrad des Steuergesetzes und auf Platz 58 beim Steuersystem. Unterschiedliche Steuerbehörden stellen oft widersprüchliche Forderungen, was in langwierigen Rechtsstreitigkeiten endet.
Steuerlast und Rückzug großer Unternehmen
Während international der durchschnittliche Körperschaftssteuersatz bei 23 % liegt, müssen ausländische Firmen in Indien 30 % zahlen. Tesla sieht sich sogar mit Zöllen von 60 % auf günstige Fahrzeuge und 100 % auf Modelle über 30.000 Euro konfrontiert. Auch Glücksspielunternehmen sind betroffen: Die Steuer auf elektronische Spiele stieg von 18 % auf 28 %, was internationale Betreiber wie Super Group oder Bet365 zum Rückzug zwang.
Parimatch im indischen Markt
Parimatch, ein weltweit bekannter Buchmacher, wollte eigentlich in Indien groß investieren. Doch bevor die Firma überhaupt starten konnte, stieß sie auf massive Probleme. Besonders gravierend: Nachahmer nutzten den Markennamen „Parimatch“ für Fälschungen, während die Behörden nicht eingriffen. Dies schadete dem internationalen Ruf der Marke erheblich. Parimatch betont jedoch, dass es bereit wäre, Steuern zu zahlen und den indischen Markt zu unterstützen – wenn faire Bedingungen herrschten.
Vietnam profitiert von Indiens Schwächen
Während Indien durch restriktive Politik und fehlenden Schutz des geistigen Eigentums Kapital abschreckt, zieht Vietnam zunehmend Investoren an. US-Botschafter Eric Garcetti erklärte, dass ausländische Direktinvestitionen eigentlich von China nach Indien fließen sollten, diese jedoch immer häufiger in Vietnam landen.
Indien bleibt trotz allem ein Markt mit enormem Potenzial. Doch erst wenn die Regierung die Rahmenbedingungen verbessert und ein investorenfreundliches Klima schafft, können internationale Firmen Fuß fassen. Sobald Indien dazu bereit ist, steht Parimatch als potenzieller Investor bereit, um einen bedeutenden Beitrag zur indischen Wirtschaft zu leisten.
